Selbstfürsorge, nicht zu verwechseln mit Selbst-Optimierung, taucht, zumindest in meinem Umkreis, immer öfter als Begriff auf. Für sich selbst sorgen. Und das als Mutter, wo frau doch eigentlich fast dauernd für andere sorgt.
Es hat mich einiges an Zeit gekostet zu verstehen, dass ich verdammt noch mal auch wichtig bin. Und nicht nur das: In meinem Leben bin ich der wichtigste Mensch. Das heißt nicht, dass ich plötzlich zum totalen Egomanen mutiert bin, nur dass ich wirklich manchmal andere Themen als weniger wichtig ansehe als zuvor. Zum Beispiel ist mir meine Tasse Kaffee am Morgen wichtig, gerne auch zusammen mit einem Gespräch mit einem anderen Erwachsenen. Da baue ich dann gerade mal keine Türme aus Lego. Danach dann gerne und mit mehr Energie sowie Freude daran. Wenn im Kinderzimmer aber wirklich Not an Mann ist, dann unterbreche ich meine Kaffeepause auch und schaue nach dem Rechten, um danach zu meinem Kaffee zurückzukehren.
Die „Not am Mann“-Vorfälle sind weniger häufig als ich befürchtet hatte.
Eine Entdeckung, von der ich lange dachte, dass es nichts für mich ist, ist das Meditieren. Ganz ohne Räucherstäbchen und Ingwertee oder was dergleichen an Vorstellungen noch sein mögen. Einfach abtauchen, einfach nur „sein“. Und es braucht auch gar nicht viel Zeit: Meine Lieblingsmeditation ist gerade mal 8 Minuten lang und hat mir bei einem recht unangenehmen Termin im Vorfeld sehr geholfen ruhig zu bleiben.
Essen ist auch so ein Thema. Ich habe in der Vergangenheit oft aus Langeweile gegessen oder bei Frust. Das ist weniger geworden, dafür beschäftige ich mich mehr mit dem, was ich esse. Probiere Neues.
Das kann auch mit dem Thema Sport zusammenhängen. Tatsächlich hatte ich einmal den interessanten Zusammenhang bei mir herausgefunden, dass mit weniger Gewicht und mehr Sport das ungesunde Essen plötzlich wesentlich weniger attraktiv wurde. Um genau zu sein fand ich den Geruch bei den einschlägigen Fastfoodketten plötzlich ziemlich widerlich.
Richtig „Sport“ in dem Sinne mache ich übrigens gar nicht, ich gehe nur einfach viel zu Fuß. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass schon 10 Minuten z.B. Tanzen am Tag einen positiven Effekt haben.
In der Natur sein ist für mich auch heilend. Besonders Wälder oder Seen helfen mir sehr. Dabei ist es fast egal, ob ich dort allein bin oder mit den Kindern herumtobe. Bewusster wahrnehmen kann ich die Zeit allein, aber auch gemeinsam ergeben sich Momente, in denen ich bewusst die Natur genießen kann und manchmal schon direkt spüre, wie Nervosität oder Spannung deutlich weniger wird.
Auch aktiv Pausen einzuplanen oder Zeiten für Pausen zu nutzen musste ich erst lernen.
Was machst Du so für Dich?
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