Buchrezension – Gezeitenruf

Ich habe das Buch an einem Abend verschlungen. Dabei wollte ich eigentlich „nur mal eben reinlesen“ und es dann gemütlich am Wochenende Stück für Stück lesen. Tja, da hat dann die Leseratte in mir übernommen und sich kopfüber in die Story gestürzt, weil sie wissen wollte, wie es weitergeht.

Gezeitenruf
Die Protagonistinnen Muriel und Glenna, die sich mit der Erzählperspektive abwechseln, sind in gänzlich unterschiedlichen Hintergründen aufgewachsen, bringen jede eine ganz eigene Sicht auf die Welt mit. Zumal Wesen wie Selkie und Merrow in dieser Welt keine Legenden, sondern Realität sind. Natürlich kracht es nicht nur einmal zwischen den beiden Frauen, der äußerlich toughen aber dennoch sanften Glenna, und der ausgebildeten Kämpferin Muriel, die sich selbst mehr als einmal als gelernte Mörderin bezeichnet – aber dann doch das Herz am rechten Fleck hat. Sie braucht nur eine Weile, um das zu erkennen. Wer dann am Ende das wirkliche Monster ist, das kommt für die Protagonistinnen ziemlich überraschend. Die geneigte Leserschaft mag es hingegen schon geahnt haben, aber der genaue Hintergrund dazu ist etwas mehrschichtiger als eine simple Person die aus purer Boshaftigkeit (oder Klischeeziel Nr 1) die Fäden zieht.

Fazit

Mich hat die Story reingezogen. Das liegt, wie bei mir eigentlich immer,
an den Protagonistinnen. Wenn ich mich da reinversetzen kann, dann bin
ich quasi im Buch mit dabei. Man muss die poetische Sprache an manchen Stellen mögen – ich liebe sie! Ich mag Musik, ich mag Blumen, ich mag die Gedichte und Geschichten und Liedtexte zwischen den Kapiteln. Die Illustrationen zwischendrin fand ich ebenfalls großartig. Auf eine Art, die die Stimmung einfängt, aber noch genug Raum für eigene Bilder und Details lässt.
Ich bin eine Leserin, die jede Geschichte beim Lesen auf Hinweise
scannt, wer am Ende wirklich das Miststück ist was den ganzen Mist
auslöst. Hinweis: der Drache ist es nicht 😉 Es gibt Hinweise, ich bin
eh paranoid, aber die Auflösung hat mich dann trotzdem überrascht, eben weil es nicht das Klischee bediente, was so sehr nahe lag.
Geschrieben wurde das Buch von Yola Stahl. Und auch wenn das hier als
*Werbung* gilt, da ich ein Rezensionsexemplar erhalten habe: dieses Buch ist gut! Unbedingt lesen! Wem die Zeile „Wenn sich das Land in die See verliebt“ zusagt, der wird es lieben. Versprochen.
Wenn du mehr über die Autorin erfahren möchtest, kannst du ihre Website besuchen. Das Buch erhältst du zum Beispiel HIER.

 

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