Muss eine Autorin auch mutig sein oder kann sie sich nicht einfach hinter ihren Figuren verstecken? Oder sind vielleicht gerade die Figuren mutig? Vom Mut als Autorin.
Mut bei der Figurenwahl
Fakt ist, in den meisten meiner Figuren steckt zumindest ein winziges bisschen von mir. Ich fühle mich in meine Figuren ein, während ich sie schreibe, versuche die Welt aus ihrer Sicht zu sehen. Das kann manchmal ganz schön intensiv sein, je nachdem was die Figur erlebt und auch wie tief sie das Erlebte selber berührt. Beim Lesen geht mir das übrigens ähnlich. Also, liebe Autor*innen, ich leide mit Euren Protagonist*innen mit!
Natürlich kann ich auch die Distanz zu meinen Figuren nutzen um etwas zu erzählen, was ich selber erlebt habe. Mit dem Wissen, dass keiner der Lesenden jemals erfahren wird was genau jetzt „mein“ Anteil daran ist. Sehr beruhigend, aber ein Fitzelchen Seelen-Striptease ist es dennoch, denn nahe Personen können und werden es vermutlich dennoch erkennen.